Caroline
Tajib
Schmeer

1998 „Parade“, Köln, Dessau, Kassel
2004 „Von Königreich zu Königreich“, München, Reaktorhalle
2005 „Schritte gehen“, München, I-camp-Theater
2006 „Unvollständig – zeige Deine Wunde!“, München, Pathos-Theater

Wie für so viele kleine Mädchen war Ballett mein großer Traum. So durfte ich mit sieben Jahren im rosa Trikot an der Stange stehen – und ich war glücklich. Im Alter von zehn Jahren besuchte ich die Ballett-Hochschule in Hannover. Am Ende verbrachte ich vier Nachmittage pro Woche im Tanzsaal. Neben nie vergessenen, wunderschönen Momenten erlebte ich dort aber auch eine gnadenlose Strenge und Auswahl. Sicher resultiert daher heute mein kompromissloses Bestreben, in meinem Unterricht alle Kinder mitzunehmen und jedem von ihnen Erfolgserlebnisse zu ermöglichen.

So wandte ich mich später dem viel freieren, modernem Tanz zu. Nach meinem Abitur absolvierte ich erst einmal die Ausbildung zur Physiotherapeutin und Gymnastiklehrerin in Coburg an der Medau-Schule. Durch die therapeutische Ausbildung erwarb ich ein tiefes anatomisches und bewegungsphysiologisches Wissen. Meine Liebe galt jedoch weiterhin dem Tanz sowie dem Unterrichten von Tanz und Bewegung.

Von der Kleinstadt Coburg zog es mich in die Großstadt Köln. Dort war ich in beiden Berufsfeldern tätig, merkte aber, dass das Tanzen und Unterrichten meine eigentliche Berufung sind. So nahm ich am Ausbildungsprojekt für new dance im moving arts in Köln teil. Bei der Abschlussperformance war ich bereits im dritten Monat schwanger. Als Jungfamilie zogen wir nach München.

Bewegt und inspiriert vom Kinofilm „Rhythm is it“ konnte ich seit Beginn des Projektes „tanz-und-schule“ Schulkindern „Tanz“ nahebringen. Bis heute mein Traumberuf!

In der einjährigen Fortbildung „Tanzkunst in die Schulen“ an der Sporthochschule München vertiefte ich mein Wissen. Einige Jahre später und um viele Erfahrungen reicher bildete ich mich zur Lern – und Entwicklungstherapeutin im Institut „lernen.bewegt.entwicklen“ in Hamburg aus.

Doch meine eigentlichen Lehrer waren und sind die Kinder und Jugendlichen in meinen Klassen. Sie haben mich geschliffen und mit ihrer Hilfe habe ich meine eigene Handschrift in Vermittlung von Tanz entwickeln können.

Eine ebenso sehr persönliche Handschrift habe ich in den letzten zwölf Jahren im Bereich Choreografie und Regie entwickelt. Bis heute fasziniert mich, wie sich ganz einfache Bewegungen durch einen bewussten Umgang mit Zeit und Raum zu wunderschönen Tänzen zusammenfügen. Ebenso die Kombination von szenischem Spiel, Text und Tanz, bei der durch das Theater der Inhalt und durch den Tanz die Emotion transportiert wird, ist ein Merkmal meiner Arbeit.

An mehreren Kindertheaterproduktionen war ich als Choreografin beteiligt. Aktuell entwickle ich als Regisseurin ein interdisziplinäres Stück für Jugendliche und Senioren in Kooperation mit dem Verein SprachBewegung e.V.